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Zurück aus der Zukunft

 

Die Fachgruppe Schulsozialarbeit des GEW- Kreisverbands Cuxhaven veranstaltete am 08.05.2023 einen Klausurtag im Ev. Bildungszentrum Bad Bederkesa zum Thema:

Schulsozialarbeit ist am Limit!? -Gemeinsam Wege finden zur Entlastung und Stärkung unserer Profession im Schulalltag-.

Die Gestaltung und Moderation des Tages lag in den Händen von MOnika Raudies.

Die eingeladenen Schulsozialarbeiter*innen aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven trafen sich zum gemeinsamen Erarbeiten der für Sie relevanten Themen und daraus resultierenden Bedürfnisse, Wünsche, sowie konkrete Forderungen an ihre Berufsumfelder.

Die Herangehensweise war zunächst, sich der eigenen Stärken bewusst zu werden, um diese im nächsten Schritt mitzubenutzen, um neue Themenfelder zu erschließen.

„Die Stärken zu stärken“ ist eine Arbeitsansatz, der sich gut mit der Methode des sog. „Der goldenen Kreis“ von Simon Sinek verbinden lässt.

Aus der Ergänzung erfolgt eine kraftvolle Visionsarbeit, der die Teilnehmenden zu neuen Erkenntnissen führte.

Kurz zusammen gefasst beinhaltet der Ansatz, dass sich zunächst der Vision, der Werte, der Motivation bewusst zu werden ist; in diesem Fall der Arbeitsbedingungen, die bestmöglich funktionieren, um professionell am Ort Schule, in multiprofessioneller Zusammenarbeit und gut funktionierenden Netzwerkstrukturen und gemäß dem eigenen Kräftehaushalts gute schulische Sozialarbeit umzusetzen.

Das „Warum“ steht im Zentrum des Prozesses.

Anschließend geht es um das „Wie“.

Wie ist es gelungen, dass es solche visionierte Arbeitsbedingungen überhaupt gibt? Und danach erst wird erforscht, was dazu nötig ist, um das „Wie“ bzw. die erwünschten Gegebenheiten erreicht zu haben.

Zunächst schien es etwas ungewohnt, den Weg der Erkenntnis umzudrehen, aber allen Beteiligten ist erlebbar geworden, dass, statt des Betretens des bekannten „Jammertals und dem “Versinken“ darin, es gelungen ist, auf diesem „goldenen Kreis-Wege“, eine neue kraftvolle und zukunftsweisende Basis zu erschaffen, von der aus, neue Überlegungen möglichneue Forderungen zu stellen sind.

Da an dem Klausurtag nicht alle Kolleg*innen der Stadt und des Landkreises Cuxhaven teilnehmen konnten, wird es nun ein weiteres Treffen geben an dem die Ergebnisse vorgestellt, diskutiert und daraus resultierende Forderungen an den Arbeitgeber, wie an die Politik abgestimmt werden sollen.

Mitte Juni nun wird spätestens deutlich, dass die derzeitigen Arbeitsbedingungen, z.B. immer mehr komplexe Fallarbeit, die mehr Zeit, Ressourcen und manchmal auch Fortbildungszeit braucht, um den Schülerinnen und Schülern, ihren Erziehungsberechtigten, wie Lehrkräften professionell gerecht werden zu können nicht mit einem Kennzahlenwert von über 150 Schülerinnen und Schülern gerecht werden kann. Im Kreis der Fachkräfte wurde sogar über eine Kennzahl 120 pro einzelne Fachkraft diskutiert.

In der Regel sind denen 400 und weitaus mehr pro ¾ bis zu einer ganzen Stelle zu gedacht oder müsste man schreiben „zugemutet“.

Wie soll eine gelingende Schulsozialarbeit unter solchen katastrophalen Bedingungen denn überhaupt möglich sein?

Zudem ist die Zunahme von psychisch auffälligen jungen Menschen und oder deren Familiensystemen zu nenne, die über die bestehenden Psychosozialen Netzwerk, die derzeit zur Verfügung stehenden Plätze bei Kinder-. Und Jugendpsychotherapeut*innen und Tageskliniken bzw. Kliniken nicht angemessen aufgefangen werden können.

Viele Kolleg*innen in der Schulsozialarbeit leisten eine Art von „Übergangsbegleitung“- doch ist auch diese riskant, wenn die Professionen auf der anderen Seite des Übergangs diese erst in oft 10 Monaten oder noch später übernehmen.

 

So kann und darf es nicht weiter gehen!

Was muss erst passieren, damit etwas passiert?

 

Die Teilnehmerinnen des Klausurtags sind sich jetzt schon einig:

Viele Erleichterungen und neue Standards hinsichtlich Ausstattung, Unterstützung und Psychohygiene der Fachkräfte werden neu verhandelt werden müssen, denn auch die Schulsozialarbeiter*innen sind unter den momentanen Gegebenheiten am Limit.

(Text und Fotos MOnika Raudies)